Zu Fuss entlang dem Wahrzeichen
Sie faszinieren immer wieder, die von Mut zeugenden Walliser Suonen. Die historischen Wasserkanäle an den steilen Hängen der Seitentäler lassen sich in der Lötschberg-Region auf bereichernden Wanderungen erleben.
Sie faszinieren immer wieder, die von Mut zeugenden Walliser Suonen. Die historischen Wasserkanäle an den steilen Hängen der Seitentäler lassen sich in der Lötschberg-Region auf bereichernden Wanderungen erleben.
Für die Walliser sind die Suonen «Heilige Wasser». Denn das Wasser fliesst in den zum Teil spektakulären Wasserleitungen von den Gletschern und Bergbächen über viele Kilometer in die trockenen Südhänge des Rhonetals. Die äusserst gefährliche Arbeit an und entlang den Suonen, einem Wahrzeichen der Walliser Landschaft, forderte vor allem beim Bau immer wieder Menschenleben. Das ist mit ein Grund, dass die Einheimischen ehrfürchtig vom «Heilige Wasser» sprechen.
Auf zahlreichen Wegen entlang dieser historischen Wasserläufe wird dieses Walliser Wahrzeichen zu Fuss erlebbar. Die abwechslungsreichen Wanderwege punkten mit einer artenreichen Flora.
In der Lötschberg Region führen die spektakulären und teils jahrhundertealten Suonen mal an steilen Felswänden entlang, dann wieder durch malerische Wälder. Einst unabdingbar zur Wasserversorgung der regenarmen Walliser Gemeinden, präsentieren sich die Suonen heute als gepflegtes Kulturgut. Uralt, spektakulär und ein absolutes Muss für Wandernde sind die historischen Wasserleitungen «Niwärch» und «Gorperi» im Baltschiedertal. Für Geübte und Schwindelfreie ist diese Wanderung eine wunderschöne Rundtour mit herrlichen Aussichten. Etwas kürzer ist die Rundwanderung entlang der Suone «Niwa»: Von Raron aus lässt sich die Strecke über dem Rhonetal in etwa eineinhalb Stunden meistern. Am Schluss führt der Weg über einen steilen Abstieg zurück zur Rarner Burgkirche.
Ein Erlebnis der besonderen Art sind auch die Übernachtungen in den Walliser SAC-Hütten. Etwa in der Baltschiederklause zuhinterst im Baltschiedertal auf 2783 Meter über Meer. Sie ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Hochtouren und Klettertouren. In der Nähe der Hütte lässt sich zudem ein neues Top-Cleanclimbing- Gebiet entdecken.
Die Wiwannihütte auf 2470 Meter über Meer ist ebenfalls ein geeigneter Startpunkt für Wanderungen, Berg- und Klettertouren. Dort können unternehmungslustige Gäste auch Kletterkurse oder Bergsteigen mit Yoga buchen. Der Aufstieg von Ausserberg zur Hütte beträgt 4,5 Stunden. Wer es bequemer haben möchte, kann mit dem Taxibus bis zum Fuxtritt hochfahren. Von dort erreichen Wandernde die Hütte in 1,5 Stunden.
Nächtigen lässt sich auch im Stockhornbiwak am Fuss des Stockhorn Südgrates im Baltschiedertal. Von hier aus lädt vor allem die klassische Klettertour über die fünf Türme des Stockhorn Südgrates zum herausfordernden Erlebnis. Das Biwak mit 18 Schlafplätzen ist allerdings unbewartet, Essen und Getränke müssen selber mitgebracht werden.
Ein Wanderklassiker ist der Höhenweg Lötschberger-Südrampe. Der Weg führt entlang der über 100 Jahre alten Lötschberg-Bergstrecke von Hohtenn über Ausserberg, Eggerberg und Lalden bis nach Brig. Auf dieser faszinierenden Route wechseln sich alpine und südliche Vegetation ab. Suonen schlängeln sich kilometerlang den zerklüfteten Steilwänden entlang und zeugen vom Mut und Geschick ihrer Erbauer.
Unterwegs locken zahlreiche Nebentouren hinunter ins Tal oder hinauf zu höher gelegenen Alpen. Die insgesamt 26 Kilometer lange Lötschberger-Südrampe lässt sich als Ganzes oder in Teilstrecken abwandern. Ausgangspunkte sind die Bahnhöfe Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden und Brig.
Der uralte Weg zwischen Ausserberg und Raron wird wegen seiner kulturhistorischen Bedeutung als Kulturweg bezeichnet. In früheren Jahrhunderten, als die Talebene noch nicht entwässert und der Rotten noch nicht eingedämmt war, führte nur dieser eine Weg durch das Rhonetal. Er ist bis heute als Naturweg erhalten und bei vielen Wanderinnen und Wanderern äusserst beliebt. In nicht allzu strengen Wintern ist der Weg das ganze Jahr über begehbar. Er zählt zum Hauptwanderwegnetz der Schweiz und führt durch eine sehr vielfältige Natur-, Kultur- und Sakrallandschaft.
Die Wanderung beginnt auf dem Dorfplatz in Ausserberg. Unterwegs lernen Wandernde viel über Brauchtum und Kultur, den Rebbau, die Weinproduktion, Flora, Fauna und Geologie. Walliser Spezialitäten aus Küche und Keller runden die spannende Wanderung genussvoll ab.