All eyes on Allium
Seit Mai blühen viele Arten von Zierlauch – das freut Mensch und Tier. Das vielseitige Gewächs der Gattung Allium wurde denn auch zur Pflanze des Jahres 2025 erkoren.

Seit Mai blühen viele Arten von Zierlauch – das freut Mensch und Tier. Das vielseitige Gewächs der Gattung Allium wurde denn auch zur Pflanze des Jahres 2025 erkoren.
Nur immer her mit diesen fein geschnittenen, röhrenförmigen Blättern: Schnittlauch (Allium schoenoprasum) wird seit dem Mittelalter fleissig kultiviert und in der Küche breit eingesetzt. Über Salate und Suppen gestreut, in die Mayonnaise gerührt oder rustikal auf dem Butterbrot verteilt – überall entfaltet das Gewürz seinen typischen Knoblauch-Geschmack. Beim genüsslichen Kauen geht indes beinahe vergessen, dass es dieses Gewächs noch in ganz anderen Variationen gibt. Das ist schade, denn die bunten Hingucker mit ihren kugelrunden Blüten erfüllen die verschiedensten Funktionen. JardinSuisse, der Unternehmerverband Gärtner Schweiz, will diese Lücke nun schliessen: Die Gattung Zierlauch wurde zur Pflanze des Jahres 2025 gewählt.
Wer sagt denn, dass die Allium-Farbpalette mit dem Rosa-Violett des Schnittlauchs bereits erschöpft sei? Ganz anders kommt der Gelbe Lauch (Allium flavum) mit seinem Schwefelton daher. Der Weisse Zierlauch und der Kugelkopfige Lauch (Allium sphaerocephalon) mit seinem Purpur liefern weitere Nuancen fürs Auge – und nicht nur fürs menschliche. Denn die grossen Blütenstände sind auch ein Anziehungspunkt für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Sie alle finden mit den Lauchgewächsen wertvolle Nahrung. Wer die Biodiversität im Siedlungsraum erhöhen möchte, kann mit der Anpflanzung von Allium also einen wirkungsvollen Beitrag leisten.
Die Biene ist satt, nun kann der Mensch zu Messer und Schere greifen. Schliesslich lässt sich bei der Gattung Allium mehr als nur die Sorte Schnittlauch nutzen. Von den etwa 800 Arten sind auch viele andere essbar wie die Zwiebel, der Knoblauch und der Lauch. Die Blütenstände der meisten Zierlauchgewächse wären zwar ebenfalls geniessbar, sind mit ihrer attraktiven Optik aber fast zu schade für den Kochtopf. Die Wendung «Das Auge isst mit» erhält hier eine andere Bedeutung: Zierlauche ergeben nämlich auch äusserst haltbare Schnittblumen und lassen sich ebenfalls gut trocknen. Kein Wunder, sind die markanten Kugeln in der Floristik gefragt, insbesondere die grossblumigen Sorten. Aus ihnen entstehen gerade im Frühling saisonale Gestecke, Sträusse und auch mal Hochzeitsdekorationen, erklärt JardinSuisse in einer Medienmitteilung.
Als eine der grössten Gattungen unter den Zwiebelblumen ist Allium fast auf der ganzen Welt verbreitet. In Gärten und auf Terrassen setzt der Zierlauch dabei vor allem auf der Nordhalbkugel schöne Farbakzente. Doch auch in der freien Natur lässt sich die Gattung problemlos finden. Zu den heimischen Arten der Schweiz zählt zum Beispiel der Bärlauch (Allium ursinum): Das Wildgemüse gedeiht bis in Höhen von 1900 Metern, wobei es besonders schattige, feuchte Laubwälder bevorzugt. Fans des ausgeprägten, scharfen Knoblauchgeschmacks sammeln seine ersten zarten Blätter im Frühling, wobei sich das Zeitfenster allerdings rasch wieder schliesst – mit der Blütezeit zwischen Mitte April und Anfang Mai verliert der Bärlauch schliesslich sein Aroma.