Der Arbeitsalltag auf einem Bauernhof in den Schweizer Bergen ist hart; alle Familienmitglieder müssen anpacken, damit die Arbeit bewältigt werden kann. Verunfallt jemand oder ist die Bäuerin schwanger und kann keine schweren Arbeiten mehr ausführen, kommt die Bergbauerfamilie an ihre Grenzen. Aber auch ein Bauprojekt kann den Alltag durcheinanderwirbeln. Und das sommerliche Heuen ist immer eine grosse Herausforderung.

In solchen Situationen vermittelt Caritas-Bergeinsatz den Familien Freiwillige, die wochenweise auf dem Hof aushelfen. «Während der beiden Corona-Jahre hatten wir einen Rekord an Freiwilligen», sagt Desirée Germann von Caritas Schweiz. 1200 Personen haben sich damals gemeldet. In diesem Jahr sei es schwieriger, Freiwillige zu finden: «Die Corona-Restriktionen sind praktisch aufgehoben, Reisen sind wieder möglich. Das merken wir.»

Auf der Website von Caritas stellen sich die Bergbauernfamilien vor und schreiben, welche Hilfe sie benötigen – ob im Stall, auf dem Feld oder im Haushalt. Interessierte können mit einem Mausklick die gewünschte Woche buchen. Caritas finanziert das Projekt vor allem mit Geldern von Stiftungen sowie mit Spenden.

«Wir haben Freiwillige, die sich immer wieder engagieren», sagt Desirée Germann. Die einen packen jeweils bei der gleichen Bergbauernfamilie an, andere gehen bewusst jedes Jahr auf einen anderen Hof. «Wichtig ist beim Einsatz nebst der Hilfe auch der soziale Aspekt», so Germann: Der Austausch sei für beide Seiten bereichernd. Den Familien, die oft abgelegen lebten, brächten die Freiwilligen die Welt in die Berge. Für diese hingegen sei der Alltag auf der Alp eine besondere Erfahrung.

www.bergeinsatz.ch

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