Sardona-Welterbe-Weg – bei der Urgewalt der Berge

Die Berglandschaft im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen, Graubünden und Glarus ist spektakulär. Doch die wahre Rarität der Region kommt eher unscheinbar daher: eine farbliche Linie in der Bergflanke, die nichts weniger ist als eine geologische Sensation. Denn hier haben sich bei der Auffaltung der Alpen ältere Gesteinsschichten über jüngere geschoben. Nirgends in den Alpen wird die Urgewalt der Gebirgsbildung so sichtbar wie in der Tektonikarena Sardona, die mittlerweile zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Auf 99 Kilometern (vom Filzbach am Walensee bis Flims in Graubünden) führt einer der eindruckvollsten Weitwanderwege durch diese imposante Landschaft.

Länge: 99 km
Etappen: 6
Aufstieg/Abstieg: 7900/7500 m
höchster Punkt: 2615 m,
Anspruch: mittel

Mittelbünden-Panoramaweg – Graubünden im Miniaturformat

Der Mittelbündner Panoramaweg ist zwar «nur» 41 Kilometer lang, bietet aber Bündner Naturschönheit in ihrer schönsten Form. Los geht es in der quirligen Ferienmetropole Lenzerheide, von wo es bald hinauf zum ersten Highlight der Tour geht: das 2899 Meter hohe Parpaner Rothorn. Vom Rothorn bietet sich eine spektakuläre Aussicht über Graubünden bis zu den fernen Viertausendern der Westalpen. 1000 Gipfel sollen es sein, die man von hier erblicken kann. Nach einer Nacht im Ferienort Arosa führt der Weitwanderweg durch ehemaliges Walsergebiet über historische Alpen und Dörfer hinüber nach Davos.

Tipp: Kurz vor dem Abstieg ins Davoser Tal führt der Weg an der Schatzalp vorbei. Sich auf der Sonnenterrasse des historischen Hotels einen Kaffee und Kuchen zu gönnen, ist ein passender Abschluss dieser schönen Wanderung.

Länge: 41 km
Etappen: 2
Aufstieg/Abstieg: 2600/2500 m
höchster Punkt: 2856 m
Anspruch: schwer

Der Walserweg in Graubünden führt durch das Siedlungsgebiet der Walser, die sich im Mittelalter in der Region niederliessen und neue Dörfer gründeten. © Marco Hartmann, Schweiz Tourismus

Walserweg – auf den Spuren der Siedler

Auf dem Walserweg in Graubünden taucht man tief in die Siedlungsgeschichte der Region ein. Im Mittelalter zog die Volksgruppe der Walser aus dem Goms im Kanton Wallis auf der Suche nach neuen Siedlungsgebieten durch die Alpen. Spezialisiert auf die Kultivierungen hochgelegener Zonen, siedelten die Walser in unbewohnten Landstrichen – so auch im heutigen Graubünden. Der etwa 300 Kilometer lange Walserweg führt vom San Bernardinopass einmal quer durch den Kanton Graubünden zu den Spuren der Walserkultur, vorbei an historischen Dörfern, traditionellen Naturlandschaften und durch atemberaubende Natur.

Länge: 300 km
Etappen: 23
Aufstieg/Abstieg: 19’600/20’200 m
höchster Punkt: 2839 m
Anspruch: mittel bis schwer

Die Leventina im Kanton Tessin ist oft nur als Durchfahrtsregion bekannt. Doch gerade dem Wanderer bieten sich hier bezaubernde Naturerlebnisse. © zVg

Strada Alta – hoch über dem Tessin

Die Leventina ist den meisten Reisenden nur als Durchfahrtsregion in südliche Gefilde bekannt. Zu Unrecht! Denn das Tal zwischen Gotthardmassiv (und dem berühmten Tunnel) und dem Ort Biasca hat für Traveller viel zu bieten: urchige Dörfer, lebendige Traditionen und eine grosse kulinarische Fülle. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt ein kleines Schmuckstück im Schweizer Sonnenkanton. Für Wanderer bietet sich die Strada Alta an, die Hohe Strasse, die auf 48 Kilometern auf der Sonnenseite über dem Tal entlangführt, wettergegerbte Holz- und Steinhäuser, Bergwälder und weite Blicke inklusive.

Länge: 48 km
Etappen: 3
Aufstieg/Abstieg: 1400/2200 m
höchster Punkt: 1420 m
Anspruch: leicht bis mittel

Fricktaler Höhenweg – sanfte Hügel, grosser Genuss

Dem Fricktaler Höhenweg – so genannt, weil er auf den Hügelkuppen des Jura entlangführt und herrliche Weitblicke bietet – hätte man auch einen anderen Namen geben können: die «Fricktaler Genusstour». Denn eine Wanderung auf der 60 Kilometer langen Strecke (von der Stadt Rheinfelden nach Mettau) ist ein Genuss für die Seele, die in dieser sanftgewellten Landschaft frei atmen kann, für die Augen, die sich an schönen Ansichten sattsehen können und nicht zuletzt für die Geschmacksknospen: Das milde Klima im Fricktal im nördlichen Aargau lässt Kirschen und Wein spriessen, die zu dem besten der Schweiz gehören. Ein Stopp in einem der Gasthäuser am Wegesrand ist ein Muss. Ebenso wie Sightseeing in der Stadt Rheinfelden, eine der schönsten historischen Orte der Eidgenossenschaft.

Länge: 60 km
Etappen: 4
Aufstieg/Abstieg: 1914/1861 m
höchster Punkt: 748 m
Anspruch: leicht

Majestätisch überragt der Mythen die Innerschweiz. © Stefan Zürrer

Schwyzer Höhenweg – auf mythischen Spuren

Der Schwyzer Höhenweg führt zu mystischen Orten: Von Küssnacht, wo der legendäre Wilhelm Tell gegen die Habsburger Besatzer rebellierte, über die Rigi und vorbei am Grossen Mythen, dessen Pyramidenform über den Kanton herrscht, bis nach Einsiedeln, wo die Schwarze Madonna in der Klosterkirche Wunder wirkt. Und natürlich bietet der Höhenweg auf seinen 65 Kilometern fantastische Blicke auf die Zentralschweiz und das Alpenpanorama.

Tipp: Wer mit der Familie unterwegs ist, sollte in Arth-Goldau den Rehen, Wölfen und Bären im Tierpark einen Besuch abstatten.

Länge: 65 km
Etappen: 5
Aufstieg/Abstieg: 4200/3800 m
höchster Punkt: 1644 m
Anspruch: mittel

Weitere Informationen: www.weitwanderwege.com