Zwischen dem 12. und 20. August versetzt Solothurn, die schönste Barockstadt der Schweiz, ihre Gäste in die von Lebenslust geprägte Epoche im 17. Jahrhundert. Menschen in wallenden Kleidern bevölkern die Strassen, Festlichkeiten der damaligen Zeit leben neu auf. Thematische Führungen, wohlklingende Konzerte, und spannende Workshops nehmen die Besucherinnen und Besucher mit in die Vergangenheit.

Die Barockzeit war geprägt von Üppigkeit und Prunk, Europas Fürsten veranstalteten rauschende Feste. In kostbare Kleidung gehüllt und mit edlem Schmuck behangen hatten die geladenen Gäste ihren Auftritt. Musik spielte in dieser Epoche eine zentrale Rolle. Dem Zeitgeist entsprechend spielten die Musiker für ihr Publikum pompöse Opern und emotionale Sonetten. Komponisten und Musiker wollten in ihren Werken menschliche Gefühle und Stimmungen auszudrücken, Streich- und Blasinstrumente waren auf ein breites Klangspektrum ausgelegt. Ein Werk des grossen Komponisten des französischen Barocks, Jean-Philippe Rameau, wird an den Solothurner Barocktagen zu hören und sehen sein.

Inszenierte Festessen

Das barocke Festessen entsprach einer perfekten Inszenierung. Goldene Wagen dienten als Schüsseln, aus Springbrunnen in Frauengestalt floss gewürzter Wein. Zur Vorspeise servierten die Gastgeber kleine Pasteten, Suppen oder Eingelegtes, zum Hauptgang grosse Bratenstücke, Gemüsegerichte und Süssspeisen. Obst, Käse und Süsses rundeten das fürstliche Mahl ab. Nach dem Essen wurden parfümierte Zahnstocher, Fenchelstängel und Minzkonfekt zur Erfrischung des Atems gereicht. Möglich, dass dieses Erfrischungsset in Solothurn nicht serviert wird, sicher aber eine Auswahl an schmackhaften Köstlichkeiten aus jener Zeit. Die «Couronne» etwa lässt den Glanz der Ambassadorenzeit hochleben.

Verdauungsspaziergänge lassen sich in Solothurn – ob kurz oder lang – zahlreiche unternehmen. In barocken Zeiten waren sie auf den – opulenten – Garten begrenzt. Die damaligen Gärten mit ihren strengen geometrischen Formen und symmetrischen Achsen waren mit Wegen, Kanälen und Bassins ausgestattet und bildeten mit ihren Gebäuden ein eigentliches Gesamtkunstwerk. Sie demonstrierten die Macht der Fürsten im Aussen. Der Ursprung des Barockgartens liegt in Frankreich, das übrige europäische Ausland hat diese Gartengestaltung dann übernommen. Auch heute noch werden barocke Gärten gepflegt und gehegt, etwa im solothurnische Schloss Waldegg.

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