Die Miterfinderin von «La Fondue Vegan» Alice Fauconnet über den sämigen Schmaus, der hängenbleibt – und zwar nicht nur an der Fonduegabel.

«La Fondue Vegan» steht seit nunmehr drei Wintern in den Regalen. Was war damals die Motivation, ein solches zu kreieren?

Da der Mitbegründer Freddy und ich in den Alpen aufgewachsen sind und sowohl Schweizer als auch französische Wurzeln haben, sind Käse- und Fondue-Traditionen seit jeher ein wichtiger Teil unseres Lebens. Seit der Gründung von New Roots hat unsere Community nach einem veganen Fondue gefragt. Wir verstehen die kulturelle Bedeutung – nicht nur bezüglich des Geschmacks, sondern auch des Rituals, das damit verbunden ist: das Zusammenkommen mit Familie und Freundeskreis, um Momente der Wärme und Geselligkeit zu teilen.

Wie ist die Entwicklung der Rezeptur abgelaufen – wie viel Tüftelei steckt dahinter?

Tüfteln, Testen und Feedbacksammeln sind wesentliche Bestandteile unserer Forschung- und Entwicklungsarbeit. Die Herstellprozesse sind zwar altbewährt, die Zutaten jedoch neu und so gibt es zahlreiche unbekannte Komponenten, die wir mit viel Geduld und Passion zu einem wohlschmeckenden Produkt zusammenfügen.

Wie nah ist die vegane Variante geschmacklich am «Original» dran? War das überhaupt ein erklärtes Ziel?

Meiner Meinung nach sind wir dem Original  erstaunlich nahegekommen. Man schmeckt die «Käsigkeit», zusammen mit den klassischen Noten von Wein und Knoblauch. Viele Leute bemerken gar nicht, dass es vegan ist, bis wir es ihnen sagen.

2015 gründeten Alice Fauconnet und Freddy Hunziker das Start-up. © Susanne Goldschmid
Beim Marktstart gab es skeptische Gaumen … Wie war die Resonanz zu Beginn – und inwiefern stellen Sie einen Trend zu veganem Fondue-Genuss fest?

Ich glaube, der Geschmack hat viele Skeptiker überzeugt. Wir haben oft gehört, dass die Leute vorher schlechte Erfahrungen mit veganem Fondue gemacht haben, daher gab es viele Vorbehalte. Aber wenn sie unser Fondue einmal probiert haben, lieben sie es meistens. Der Trend ist auf unserer Seite, denn immer mehr Menschen werden sich der ökologischen und ethischen Bedenken im Zusammenhang mit Milchprodukten bewusst. Ausserdem ist unser Fondue leichter verdaulich – das Schläfchen nach dem Essen kann man sich also sparen!

Käse sorgt oft für ein Völlegefühl: Warum ist das bei veganem Alternativen anders?

Tatsächlich teilt uns unsere Kundschaft mit – darunter vor allem ältere Personen, – dass unser «La Fondue Vegan» viel weniger schwer im Magen liegt. Der Grund dafür ist wohl hauptsächlich, dass wir keine gesättigten Fette aus tierischen Quellen nutzen, die bekannterweise schwer verdaulich sind.

Was hat sich in den drei Jahren getan seit der Lancierung in Sachen Rezeptur und Verpackung getan?

Ständig bewerten wir unsere Rezepte, Prozesse und Verpackungen neu, um die besten Lösungen in Bezug auf Geschmack, Konsistenz, Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit zu finden. Beim Fondue haben wir die Cremigkeit und das Mundgefühl verbessert. Zudem haben wir in dieser Saison die Verpackung von gemischtem auf Monomaterial umgestellt, sodass sie besser recyclebar ist.

Verraten Sie, ob die Lancierung einer Neuheit bevorsteht?

Wir sind glücklich mit «La Fondue Vegan» und unser Plan ist es, es so vielen Menschen wie möglich auf dem Geschmack zu bringen. Wir werden bald neue spannende Produkte auf den Markt bringen, aber das ist noch geheim …!

«La Fondue» gibt es auch per Post: Es ist in verschiedenen Onlineshops erhältlich. © New Roots
Bei welcher Gelegenheit geniessen Sie am liebsten ein veganes Fondue?

Auf jeden Fall in einer warmen Berghütte mit Freundinnen und Freunden, nach einem langen Skitourentag.

Welche «Geheimzutaten» bevorzugen Sie, um Abwechslung in den Klassiker zu bringen?

Da ich aus Südfrankreich stamme, bin ich nicht mit Fondue aufgewachsen. Also bleibe ich normalerweise klassisch bei Kartoffeln, Gurken, Brokkoli und so weiter. Aber ich würde es gerne einmal mit gerösteten Kastanien probieren – wo gibt es so etwas?

Was ist beim Fondue-Essen für Sie ein No-Go?

Ich persönlich weigere mich, irgendetwas Süsses darin zu tunken – ich habe schon Leute gesehen, die Birnen oder Ananas darin gerührt haben … Dazu gibt es von meiner Seite ein klares Nein!

Was kommt als Nächstes? Das Team tüftelt bereits an neuen Produkten. © Susanne Goldschmid
Über «New Roots»

Die vegane Molkerei, die ausschliesslich Milch pflanzlichen Ursprungs verarbeitet, haben 2015 in Thun junge, autodidaktische Mittzwanzigern gegründet. Sehr schnell gelangten ihre veganen Käsealternativen von den lokalen Biomärkten zu Grossverteilern, auch in Europa. Mit der Motivation «Traditionen neu zu erfinden», bezog das Start-up 2016 eine 40 m2 grosse ehemalige Bäckerei und nur ein Jahr später einen ehemaligen Supermarkt mit 400 m2. Heute produziert das Team die rein pflanzlichen Spezialitäten nach traditionellen Methoden auf einer Fläche von 4000 m2 in Oberdiessbach. www.newroots.ch