Gelobte Gleit-Zeiten
Freunde der schmalen, langen Bretter hatten sich diesen Wintertermin fett im Kalender eingetragen: Mitte November startete die Langlauf-Saison im Goms. Von Loipen und Laiben – und Augenreiben ob dem närrisch schönen Naturreich.
Freunde der schmalen, langen Bretter hatten sich diesen Wintertermin fett im Kalender eingetragen: Mitte November startete die Langlauf-Saison im Goms. Von Loipen und Laiben – und Augenreiben ob dem närrisch schönen Naturreich.
Der Schnee ist gefallen, die Sonne ist aufgegangen und das Pistenfahrzeug hat bereits perfekt präparierte Pisten hinterlassen: Dann ist es an der Zeit, über die frisch gespurten Loipen zu gleiten. Als würde man die weissen Seiten eines Buches beschreiben, in den man sich durch Stösse und Schwünge fortbewegt – klassisch oder im Skating-Stil. Im Goms, eingefasst von ewigen Dreitausendern, erstrecken sich die zwölf Loipen über 100 Kilometer von Oberwald bis Niederwald. Um sich fix in Form zu bringen, eignet sich die Trainingsloipe «Rhonenquelle», die durch den verschneiten Bergwald führt und durch steile Aufstiege den Puls hochschnellen lässt. In Geschinen hingegen startet die neue «Funloipe», die weniger Schweiss treibt als Spässe: Rund dreissig Minuten voller beinahe kreisrunder Kurven und langgezogener Schlaufen darf gegrinst und sich gegenseitig gegrüsst werden, bis man im Nordischen Zentrum einläuft, dem Mittelpunkt der Loipe Goms. Die Strecken lassen sich verschieden verbinden, sodass die «Gleit-Zeiten» eben flexibel genug bleiben.
Wem nicht nur der Ski läuft, sondern auch das Wasser im Mund zusammen, der muss sich auf der Gourmet-Tour befinden: Bei jeder der drei kulinarischen Etappen kehrt man bei einem Restaurant ein und lässt seinen Gaumen mit einem Gang verwöhnen. Die regionaltypische Köstlichkeit gleich am Rücken mit dabei hat, wer «z’Raclette ver unnerwägs» vorbestellt: Bepackt mit Kerzenofen, Bio-Raclettekäse, knusprigem Brot, spritzigem Weisswein und Beilagen schlemmt man einfach dort, wo der Schnee gerade am schönsten glitzert. Der gewürzte, geschmolzene Gaumenschmaus krönt natürlich nicht nur die Langlauftour, sondern auch eine Winterwanderung auf den rund 69 Kilometer beschilderten Wegen oder aber einen Schneeschuhtrail, der querfeldein in die unberührte Natur lockt. Geniessen – das geht im Goms nicht nur gleitend, sondern auch «gäbig».