Raus ins Grüne
Gärten sind im Frühling und Sommer besonders schön – blühende Krokusse und Osterglocken, Sonnenstrahlen auf dem Gesicht: Diese Grünanlagen eignen sich perfekt für einen Spaziergang oder einfach zum Zurücklehnen.
Gärten sind im Frühling und Sommer besonders schön – blühende Krokusse und Osterglocken, Sonnenstrahlen auf dem Gesicht: Diese Grünanlagen eignen sich perfekt für einen Spaziergang oder einfach zum Zurücklehnen.
Den einen dienen sie als Hobby, den anderen als Ferienersatz oder zur Selbstversorgung: Gärten sind so individuell wie ihre Nutzung. Immer aber entfalten diese Grünanlagen eine entspannende Wirkung. Aber warum eigentlich? «Unser Leben ist geprägt von künstlichen Dingen, Gärten sind jedoch natürlich. Frische Luft, kein Stress – hier muss nichts auf Termin abgeliefert werden», erklärt Stefan Haus. Der Bereichsleiter Garten- und Landschaftsbau bei JardinSuisse (Unternehmerverband Gärtner Schweiz) weiss, dass Gärten auf viele Menschen entschleunigend wirken: «Was gibt es Schöneres, als die Entwicklung von Pflanzen zu beobachten, die man vielleicht sogar selbst gesetzt und von klein auf grossgezogen hat?» Um richtig runterzufahren, muss man allerdings nicht unbedingt mit eigenen Händen anpacken. Um die Seele baumeln zu lassen, können Ruhesuchende auch einfach durch öffentliche Gärten und Parkanlagen schlendern – schon lassen uns natürliche Düfte schöne Blütenfarben träumen. Diese sechs Tipps eignen sich perfekt für einen Ausflug ins Grüne:
Manchmal ist Mutter Natur die beste Gärtnerin: Als sich einst die alpinen Gletscher zurückzogen, entstand dieses Walliser Gebiet auf einer Moräne – mit seinem mäandernden Bergbach, den kleinen Nadelbäumen und den eigenwilligen Felsen erinnert das Hochplateau heute tatsächlich an einen fernöstlichen Zen-Garten. Also achtsam hinsetzen, ausatmen und abschalten: Am Wasser und unter den Steinblöcken stellen sich Frieden und Ruhe von selbst ein. Eine dreieinhalbstündige Wanderung führt von Siviez hierher und zurück, im Sommer lässt sich der Ausflug auch per Sessellift abkürzen. www.nendaz.ch
Wo führt einen schon der Gartenbesitzer selbst herum und erklärt sein Areal? Genau das macht der pensionierte Landschaftsgärtner William Aviolat. Der rüstige Senior mit Jahrgang 1932 setzt immer noch viel Zeit fürs Mähen, Jäten und Giessen ein, um einen Ort der Begegnung und der Meditation zu schaffen. Mitten in der Rhone-Ebene und umgeben von zwei Hügeln sind auf den 14’000 Quadratmetern dieser Anlage mehr als 4000 Pflanzenarten versammelt. Zum Gelände gehören auch 900 verschiedene Kakteen, weite Rasenflächen und drei Teiche. www.st-triphon.ch
Seien es Zutaten für Tees, Öle, Tinkturen oder Salben: In der Lötschberg-Region gedeiht eine ganze Naturapotheke. Wer die rund 40 Heilkräuter auf einem Spaziergang auf eigene Faust kennenlernen will, erreicht das Gelände in 15 Minuten vom Bahnhof Ausserberg aus. Der Ausflug lässt sich auch mit viel Expertinnen-Wissen verbinden: Naturheilpraktikerin Rita Huwiler Weissen und Kräuterfachfrau Anita Heynen bieten vor Ort Kurse und Exkursionen zum Thema an. Ihnen fällt es leicht, die Naturschätze den BesucherInnen vertraut zu machen. www.loetschberg-region.ch
Gerade in historischen Gärten rückt der Alltag angesichts der uralten Strukturen weit in die Ferne. Wie genau die Grünanlagen vor dem Briger Palast im 17. Jahrhundert ausgesehen haben, ist zwar nicht genau überliefert. Die Grundeinteilung der rund 13’000 Quadratmeter grossen Fläche dürfte dem Original aber ziemlich nah kommen. Zum weitläufigen Walliser Areal gehören Wasserelemente, ein Lustgarten, ein Pavillon und Obstbäume mit seltenen Sorten. Auch die baumfreie Wiesenböschung sowie der kleinere Rosengarten laden zum ausgiebigen Lustwandeln. www.brig-simplon.ch
Eiger, Mönch und Jungfrau mögen in der Ferne gleissen. Direkt vor den Füssen bietet das Berner Oberland aber ebenfalls Hingucker: Edelweiss, Aster, Enzian, Edelraute, Aurikel – im Alpengarten oberhalb von Interlaken blüht so ziemlich alles, was über der Baumgrenze wächst. Der Eingang zum 8000 Quadratmeter grossen Gelände liegt gleich neben der Bergstation der Bergbahn. Von dort aus führt ein etwa einen Kilometer langer Weg an den etwa 690 Pflanzenarten vorbei. Für den Rundgang sollte man mindestens 30 Minuten einplanen; manche zieht er bis zu vier Stunden in seinen Bann. www.alpengarten.ch
«Ein Ort der Ruhe und Erholung»: Diesem Anspruch wird die bedeutendste private Gartenanlage der Stadt Baden spielend gerecht. Auf zwei Hektaren Fläche sind hier zwei verschiedene Stilrichtungen vereint. Der englische Landschaftsgarten entstand Ende des 19. Jahrhunderts und ist bis ins Detail durchdacht. Derweil präsentiert sich der Neubarockgarten aus dem Jahre 1908 farbenfroh und neckisch. Auf fünf Terrassen sind nach französischem Vorbild Blumenbeete, Wasserspiele und Skulpturen verteilt. Fertig flaniert? Nach dem Parkbesuch wartet in der Cafeteria eine Erfrischung. www.deinbaden.ch