Vom 30. März bis am 2. April 2023 findet in Solothurn wieder das internationale Musikfestival Classionata statt. Es trumpft ebenso mit internationalen Namen als auch lokalen Mitwirkenden auf. Die Operette «Die lustige Witwe» wird drei Mal aufgeführt. Weil es im Konzertsaal Solothurn keinen Orchestergraben gibt, musiziert das Orchester mitten auf der Bühne. «Es wird musiktheatralisch einbezogen», sagt Dirigent und Intendant Andreas Spörri. In der Sonntags-Matinée entführen das Symphonieorchester der Volksoper Wien und die Brass Band Solothurn das Publikum mit bekannten Klassikern auf einen musikalischen Morgenspaziergang. Zudem führt das Symphonieorchester am Freitagabend das Sinfoniekonzert «Slawische Romantik» auf, dies zusammen mit der Violonistin Mirijam Contzen. «Sie ist eine Ausnahmekönnerin», sagt Spörri. «Ich freue mich sehr auf sie.»

Violonistin Mirijam Contzen
Violonistin Mirijam Contzen. © Josep Molina

Die Begabung

Andreas Spörri hat die Classionata vor fast 25 Jahren gegründet. In seiner Familie war die Musik allgegenwärtig. «Meine Wiege stand neben dem Klavier», sagt er. Und so ist für ihn klar: «Musik ist klanggewordenes Leben.» Wie seine vier Geschwister lernte der gebürtige Aargauer, der heute im solothurnischen Hochwald lebt, mehrere Instrumente. Bald merkte er, dass er die Musik hörte, wenn er die Notenblätter anschaute. Und er wusste, wie er diese geschriebene Musik gestalten und darstellen möchte. «Das ist eine Begabung», sagt er, «und Begabungen müssen gepflegt werden».

«Redende Hände»

Schon jung hat Andreas Spörri zu dirigieren begonnen und Komposition studiert. «Dirigieren ist ein Retour-Komponieren», sagt der 64-Jährige. Als 17-jähriger hatte Andreas Spörri seine erste Dirigierstelle, 1989 gewann er den Dirigentenwettbewerb «Forum junger Künstler Wien». «Danach zog ich in die Welt hinaus.» Er hat auf verschiedenen Kontinenten und in verschiedenen Kulturen dirigiert; seit 2003 ist er Dirigent des Wiener Opernball Orchester und dirigierte seit 2010 auch am Wiener Opernball an der Staatsoper Wien. «Entscheidend ist es, den Klang zu initiieren und durch Handbewegungen weiterzuentwickeln», sagt er zur nonverbalen Kommunikation des Dirigenten. «Ich habe redende Hände.»

Symphonieorchester der Volksoper Wien
Das Symphonieorchester der Volksoper Wien. © Classionata Solothurn

Seit bald 25 Jahren

1999 hat Andreas Spörri die Classionata gegründet. Damals wurde sie in Mümliswil im Guldental durchgeführt, 2018 fand sie erstmals in der Stadt Solothurn statt. Seither ist in einem Jahr das Festival geplant, im nächsten stehen die Classionata Concert Days mit vier unterschiedlichen Konzerten an. Ziel und Antrieb sind nach all den Jahren immer noch dieselben: «Ich möchte dezentral Kultur machen und ein neues Publikumssegment ansprechen.»

Für 265 Franken pro Person ist ein Paket mit Übernachtung im La Couronne Hotel Restaurant und einem Ticket für ein Classionata-Konzert buchbar.

www.classionata.ch
www.andreasspoerri.ch
www.solothurn-city.ch/classionata

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