Auf Gedeih und Vergnügen
Ungestüme Schluchten, liebliche Weiden, mystische Wälder: Der Naturpark Thal im Kanton Solothurn lädt zu freizeitlichen Freuden – aber nicht nur. Wer die Natur verstehen will, kann ihr vielartig auf die Wurzeln fühlen.

Ungestüme Schluchten, liebliche Weiden, mystische Wälder: Der Naturpark Thal im Kanton Solothurn lädt zu freizeitlichen Freuden – aber nicht nur. Wer die Natur verstehen will, kann ihr vielartig auf die Wurzeln fühlen.
Lichte Buchenwälder, ausgerollte Bärlauchteppiche und steile Felsplatten: Zwischen Weissenstein und Wasserfallen tut sich eine eigene Welt auf. Eingebettet in die charakteristischen Gebirgszüge des Solothurner Juras, liegt der Naturpark Thal. Die Fläche von fast 140 Quadratkilometern, von welcher über die Hälfte bewaldet ist, erstreckt sich über drei Täler und drei Juraketten, wobei die Pässe Weissenstein, Passwang und Oberer Hauenstein den Naturpark Thal säumen. Fernab der städtischen Gebiete gelegen, zwischen Wanderpfaden und Velorouten, beispielsweise Etappen der «Route Verte», spriessen pinke «Fluehnägeli», der Neuntöter zwitschert aus wilden Dornhecken und durch den Asthaufen wieselt ein putziges Raubtier.
Seit 2016 läuft im Naturpark Thal eine Initiative, die die Lebensräume für Hermelin, Iltis und das besonders gefährdete Maulwiesel sicherstellt und erweitert. Durch diese ökologische Aufwertung, unter anderem mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, sind die kleinen Mausjagd-Spezialisten in stabiler Anzahl im Naturpark Thal heimisch. Dies ist nur eines von zahlreichen Projekten, die hier über Wiesen- und Waldbühnen gehen – denn der regionale Naturpark setzt sich dafür ein, die Landschaft in all ihren Facetten zu bewahren.
So haben beispielsweise jüngst Hunderte freiwillige Hände einen Abschnitt der landschaftsbildtypischen, 1000 Jahre alten Trockenmauer auf dem Probstenberg restauriert, die als Lebensraum dazu beiträgt, die Biodiversität zu erhalten. Auf diese Weise ergründen die Teilnehmenden nicht nur das traditionelle Mauerhandwerk, sondern werden auf den kulturhistorischen und ökologischen Wert von Trockenmauern sensibilisiert. Umweltbildung ist eine Hauptaufgabe des Naturparks, sodass bereits die Kleinen bei Angeboten und auf Lehrpfaden spielerisch lernen, sorgfältig mit der Natur und deren Schätzen umzugehen. Denn wer den Naturpark Thal besucht, kann nicht nur in der Stille der Natur schwelgen, spazieren oder strampeln, sondern auch selbst mithelfen: Sei es bei der «Glögglifrösch»-Zählung am Teich, auf Kräuter-Exkursionen, in Ornithologie-Crash-Kursen oder bei der Beringung der Mauerseglerkolonie auf dem Subigerberg.
Schliesslich lässt einen das gute Gefühl aufatmen, wenn man im Spätsommer zum wolkenlosen Himmel blickt und den Mauerseglern beim Aufbruch nach Afrika zuwinkt – mit jener Hand, die mitangepackt hat.