Hoch oben, an der bunten Baumgrenze, wärmen sich noch Steinböcke an der begehrten Herbstsonne. Tief unten in der Schlucht frisst sich das Bergwasser derweil weiter ins harte Felsgestein, wobei es auch hier nicht an lichten Momenten mangelt. Doch egal, wo BesucherInnen in der Destination Viamala farbenfrohe Stunden geniessen, die Region garantiert in allen Höhenlagen spezielle Erlebnisse. Denn im Herzen Graubündens gesellt sich zur wunderbaren Naturkulisse auch die authentische Kultur und Kulinarik der gastfreundlichen Dörfer. So lassen sich Wanderungen am Hinterrhein bestens mit genüsslichen Stunden abrunden.

Im Reich der Lärchen

Wanderschuhe geschnürt? Etwa ab Mitte Oktober lassen sich die goldgelb gefärbten Lärchen in der Destination Viamala in voller Pracht bewundern. Der beste Zeitpunkt dafür hängt von der jeweiligen Wetterlage ab – was sich indes gleichbleibt, ist die grosse Auswahl an Touren, die das bunte Naturwunder erschliessen: In Avers/Ferrera, Rheinwald, Schams, auf der Feldiser Hochebene oder aber bei Obermutten strahlen die Lärchen überall um die Wette. Ein besonders spannender Wandertipp ist zudem die Strecke durchs Valle di Lei. Auf Saumpfaden geht es von Campsut hinauf bis auf 2168 m ü. M, dann führt der Weg im Zickzack wieder hinunter zu einem grossen Stausee. Nach der Überquerung der imposanten Staumauer folgen Passagen auf italienischem Boden, bevor die Wanderung nach elf Kilometern und viereinhalb Stunden in Innerferrera endet.

Im Laufschritt durch Schluchten

Wer gerne sportlicher unterwegs ist, findet in der Region auch abwechslungsreiche Strecken fürs herbstliche Trailrunning. Gerade den 19. und 20. Oktober sollten sich Laufbegeisterte dabei fett in der Agenda markieren: An jenem Wochenende sorgen der Transruinaulta Trailmarathon und der traditionsreiche «Transviamala» nämlich für ein Etappenrennen der Extraklasse. Zwei Schluchten entlang dem Vorder- und Hinterrhein bilden die Kulisse für das intensive Lauf-Abenteuer – am Samstag erschliessen 42 Kilometer die spektakuläre Ruinaulta-Schlucht, während am Sonntag anspruchsvolle 19 Kilometer mitten durch die Viamala-Schlucht führen. Von Thusis aus bewegen sich LäuferInnen bei der zweiten Variante auf historischen Säumerpfaden – kein Wunder, gilt der «Transviamala» als eine der schönsten Laufstrecken der Schweiz.

Trailrunning pur: Unterwegs auf der Transviamala. © Dan Patitucci

Dem Geier auf der Spur

Auf den Wettkampf folgt die Weitsicht: Die dritte Jahreszeit mit ihrer klaren Sicht eignet sich auch bestens, um die majestätische Fauna der Region Viamala zu beobachten. Im Naturpark Beverin treffen BesucherInnen auf eigene Faust und mit etwas Glück bereits auf Steinbock, Gams, Bartgeier & Co. Deutlich grösser ist die Chance auf eine tierische Begegnung jedoch auf einer geführten Wildtierexkursion. Denn gemeinsam mit erfahrenen LeiterInnen lässt sich der natürliche Lebensraum am besten erkunden. Mit dem Geländefahrzeug geht es über Schotterstrassen bis über die Baumgrenzen der Destination Viamala – dorthin, wo die Chancen auf Tiersichtungen am grössten sind. Zusätzlich vermitteln die Guides während des etwa zweieinhalbstündigen Ausflugs aber auch spannende Hintergrundinfos zu lokalen Pflanzen, Landschaftsmerkmalen und zur Bedeutung verschiedener Ökosysteme.

Lokales Wild auf dem Teller

Nach so vielen Erlebnissen in der Bündner Bergwelt haben sich BesucherInnen nun eine kulinarische Auszeit verdient. Gut, mangelt es in der Region Viamala nicht an passenden Gaumenfreuden: Eine Vielzahl an Gastrobetrieben setzen dieser Tage schliesslich auf traditionelle und regionale Herbstrezepte, und wo wir schon einmal beim Thema sind: Dazu gehören natürlich auch Wildgerichte aus regionaler Jagd. Eine gute Adresse dafür ist zum Beispiel das «Landhus Almens». Im hellen Restaurant oder auf der prächtigen Sonnenterrasse mit Blick auf den Piz Beverin lassen sich die kreativen Gerichte aus Hirsch, Gämse & Co. bestens geniessen. Auch die GastgeberInnen des Hotels Post Andeer beweisen sich beim Thema Wild als Gastro-Spezialisten. Das Team rund um Küchenchef Marcel Strehle steht dort für eine ehrliche Küche mit saisonalen und regionalen Zutaten. Der charmante Boutique-Betrieb wurde zudem vollständig renoviert – beste Bedingungen, um länger zu verweilen.

Geführte Exkursionen eignen sich perfekt zur Wildtierbeobachtung. © demateo.com

Eine Schlucht voller Licht

Gut gestärkt geht es wieder hinaus in die Bündner Alpenwelt. Eindrückliche Erlebnisse warten aber nicht nur in luftigen Höhen, sondern auch am Talboden. Als Naturmonument ist zum Beispiel die Viamala-Schlucht ein lohnenswertes Ausflugsziel im Herbst. Jahrtausendealte Strudeltöpfe, bis zu 300 Meter hohe, glattgeschliffene Felswände und spektakuläre Brückenkonstruktionen über dem Hinterrhein ziehen BesucherInnen in ihren Bann – und das sogar abends. Denn bis zum 27. Oktober wird die Schlucht im Rahmen des Lichtspektakels viaLuna mit Dutzenden bunten Scheinwerfern beleuchtet. Das surreale Farbenspiel auf den vom Wasser geformten Bögen und Kurven aus Stein lässt sich zwischen 20 und 22 Uhr entdecken.

www.viamala.ch