Immer mehr Schneeschuhläufer wandern durch die schneebedeckte Landschaft. Anfänger sollten sich vorher aber gut informieren, bevor sie ihre Spuren im Schnee hinterlassen.

Mit Schneeschuhen können auch Personen in der schneebedeckten Landschaft unterwegs sein, die nichts mit Skifahren und Snowboarden am Hut haben. Dank der grossen Fläche der Schneeschuhe wird das Körpergewicht optimal verteilt und man sinkt markant weniger im Schnee ein. Klingt simpel, dennoch ist es ist gar nicht so einfach: Besonders wenn es bergab geht, braucht es schon ein wenig Übung. Der Diagonalschritt ist derweil die Grundlage des Schneeschuhlaufens, wobei der Schuh dabei nicht vollständig vom Boden abheben muss. Quasi wie wenn man mit grossen Pantoffeln über den Schnee schlurft. Nicht zu breitbeinig, sondern hüftbreit und möglichst natürlich, während die Stöcke die Stütz- und Stabilitätsfunktion übernehmen.

Schneeschuhlaufen mit Respekt
Das Schneeschuhlaufen ist auch äusserst gesund: Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit wird gefördert. Doch was gut die Gesundheit der Menschen ist, schafft auch Probleme: Der Druck auf die Natur nimmt stetig zu, insbesondere im Winter, da die Wildtiere kaum noch Ruhe finden. Durch die Menschen aufgeschreckt, flüchten die Tiere so schnell wie möglich. In dieser stressigen Situation verbrauchen sie besonders viel Energie, während sie gerade im Winter auf ihre Kräfte angewiesen wären. Deshalb werden Wildruhezonen ausgeschieden – Lebensräume, in denen der Mensch in definierten Zeiträumen nichts verloren hat. Und wenn, dann nur auf «erlaubten Wegen», beispielsweise die in den Tourenkarten eingezeichneten Routen. Naheliegend, dass diese Wege eingehalten werden müssen und nicht von der Route abgewichen werden darf. Generell gilt: Nicht blindlings drauflos trampeln, sondern den gesunden Menschenverstand einschalten und gebührenden Respekt vor der Natur haben.

Schneeschuhlaufen am Hasliberg ©ZVG
Schneeschuhlaufen am Hasliberg ©ZVG

Achtung  vor der weisse Gefahr
Sich in solchem Gelände fortzubewegen, ist aber auch nicht ungefährlich. Denn gemäss einer Statistik der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu sterben in der Schweiz jährlich drei Schneeschuhwanderer, wobei die meisten von einer Lawine verschüttet werden. Das Lawinenrisiko ist schwierig einzuschätzen, da es von den aktuellen Verhältnissen, vom Gelände und vom eigenen Verhalten abhängig ist. Eine sorgfältige Tourenplanung und die objektive Einschätzung des eigenen Könnens sind somit eminent  wichtig. Geöffnete, signalisierte Schneeschuhrouten eigenen sich am besten für lawinensicheres Begehen. Obwohl nicht präpariert wie Winterwanderwege, sind sie dennoch vom Betreiber vor Lawinen gesichert. Grundsätzlich gilt: Ab einer Neigung von 30° steigt das Lawinenrisiko; je steiler der Hang, desto gefährlicher ist er. Lawinenhänge sind zudem meist schattig und liegen in der Nähe von Kämmen und sind mit Treibschnee beladen. Ein Grund mehr, sich nur auf den ausgeschilderten Wegen aufzuhalten.

Elisha Nicolas Schuetz

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