Die Wiege der Habsburger
Sie haben ein Imperium aufgebaut, in dem die Sonne nie unterging. Doch begonnen hat die Geschichte der Habsburger im Aargau. Noch heute sind ihre Spuren dort sichtbar.

Sie haben ein Imperium aufgebaut, in dem die Sonne nie unterging. Doch begonnen hat die Geschichte der Habsburger im Aargau. Noch heute sind ihre Spuren dort sichtbar.
Sie haben ein Imperium aufgebaut, in dem die Sonne nie unterging. Doch begonnen hat die Geschichte der Habsburger im Aargau. Noch heute sind ihre Spuren dort sichtbar.
Sie regierten über Österreich und Ungarn, waren Könige von Spanien und Portugal, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und bestimmten so die Geschichte Europas: Die Habsburger. Gegründet haben sie ihre Dynastie um 1030 in der Schweiz, auf dem namensgebenden Schloss Habsburg im Kanton Aargau. Der Stammsitz der Habsburger ist heute ein vielbesuchter Standort von Museum Aargau: Auf Schloss Habsburg wird die Geschichte der Habsburger interaktiv und lebendig vermittelt. Die Besucherinnen und Besucher können zudem den Burgalltag im Mittelalter entdecken: Wie wohnten die Menschen damals und was assen sie? Wie versorgten sie sich mit Wasser? Nebst virtuellen Exkursionen geben Führungen Einblicke in die Bau- und Siedlungsgeschichte der Habsburger. Und nicht zuletzt bietet sich vom Schloss aus ein faszinierender Rundblick in die Landschaft des Aargaus.
EIN KLOSTER NACH DEM ONKELMORD
Auch die Schlösser Lenzburg und Wildegg zählen zu den Habsburger Stammlanden und sind heute gutbesuchte Standorte von Museum Aargau. Bedeutend ist zudem das Kloster Königsfelden in Windisch. Es erinnert an König Albrecht I.: Sein Neffe, Johann von Schwaben, ermordete ihn im Jahr 1308, worauf die Witwe Elisabeth zur Erinnerung an ihren Gatten das Doppelkloster Königsfelden stiftete. Unter ihrer Tochter Agnes von Ungarn erreichte das Kloster sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch grosse Bedeutung. Noch heute gehören die Glasfenster in der Klosterkirche Königsfelden zu den herausragenden Werken der europäischen Glasmalerei im Spätmittelalter. Von Bedeutung ist auch das Kloster Muri, das die Habsburger im Jahr 1027 gegründet haben. In der Loretokapelle des Kreuzgangs ruhen seit 1989 die Herzen des letzten habsburgischen Kaiserpaars Karl I. und Zita.
GUT ERHALTENE ALTSTÄDTE
Doch nicht nur Schlösser und Klöster erinnern im Kanton Aargau an die Zeit der Habsburger. Ihre Spuren sind auch in den gut erhaltenen Altstädten zu finden, wie Rudolf Velhagen, Chefkurator Sammlung und Ausstellungen beim Museum Aargau, sagt: «Die Habsburger bestimmten massgeblich die Stadtentwicklung im Kanton Aargau.» Die vielen Stadtgründungen auf dem Gebiet des heutigen Kantons Aargau stünden mit ihren zum Teil noch vorhandenen Stadtmauern und den gut erhaltenen Altstädten für die wechselvolle Geschichte der Habsburger. Als Beispiele nennt er den zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbauten Habsburger Herrensitz Effingerhof in Brugg und Verkehrsbauten wie die Reussbrücke, die um 1240 entstanden ist und damals eine Fährverbindung in Bremgarten ersetzte. «Diese imposanten Monumente prägten über Jahrhunderte das Aussehen der Städte», sagt Rudolf Velhagen. «Die meisten Städte im heutigen Kanton gehen auf die Gründungen oder Erweiterungen der Habsburger zurück.» Viele Aargauer Gemeinden wie Laufenburg und Bremgarten führen denn auch heute noch den habsburgischen Löwen in ihrem Wappen.
DER HABSBURGER WEG
Die Habsburgerstädte Brugg, Baden, Bremgarten, Aarau, Rheinfelden, Zofingen und Laufenburg mit ihren Altstädten sind jede für sich eine Reise wert. Wer mehr als nur die Städte zu Fuss entdecken will, kann sich zu Fuss auf den Habsburger Weg machen. Er führt von Baden nach Brugg, von Brugg nach Wildegg und von Muri nach Bremgarten.
aargautourismus.ch/historische-altstaedte