Den Frühling 2021 hatten sich Hoteliers, Gastronomen und Veranstalter am Lago Maggiore anders vorgestellt. Nun hat die Pandemie alle ausgebremst. Die Blütenpracht aber lässt sich nicht von Corona stoppen und für die Zeit nach dem Lockdown laufen allerorts die Vorbereitungen auf Hochtouren. Dann hilft das neue Konsortium Maggiore bei der Planung von perfekten Ferien zwischen zauberhaften Parks und unberührter Natur.

Blütenfeste und Gartenausstellungen, all die Events, die in dieser Jahreszeit normalerweise zehntausende Menschen von nah und fern an den See locken, fallen wegen der andauernden Corona-Eindämmungsmassnahmen aus. Der Frühling hat sich nicht aufhalten lassen. Dieser sorgt am Südrand der Alpen für einen einzigartigen Duft- und Farbenrausch und mit einer Vielzahl an Variationen in rosa, rot und weiss zünden als erste die Kamelien an Uferpromenaden, in den Parks und Gärten der Villen ihr Blütenfeuerwerk. Die Pflanze aus Fernost war Im 18. Jahrhundert nach Europa gelangt. Seefahrende Händler hatten sie aus Japan und China mitgebracht. Bald schmückte das exotische Teestrauchgewächs die Grünanlagen der Schlösser und Herrenhäuser auf dem ganzen Kontinent. Am Lago Maggiore hat die Kamelie besondere Karriere gemacht. Nirgendwo sonst in Europa blüht sie in so vielen Varianten.

Verbaniagaerten-©-Robero-Maggioni-scaled.jpg
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Ästhetische Gartenkunstwerke
Auch in den Gärten der Villa Taranto in Verbania am Westufer des Sees sorgt die schöne Exotin für das erste Frühlingserschienen, bevor Rhododendren, Azaleen und Tulpen den grossen Garten in ein Blütenmeer verwandeln. Als Schöpfer dieses botanischen Gesamtkunstwerks hat sich ein ausgewanderter Schotte verewigt. Captain Neil Boyd Mc Eacharn hatte Villa und Grund erworben und seinen Traum von perfekt gestalteter Natur verwirklicht – mit Pflanzen aus aller Welt, kunstvollen Brunnen, Kaskaden und Seerosenteichen und der „Valletta“, einem romantischen künstlich angelegten Tal. Am Ende seines Lebens vermachte Mc Eacharn sein Anwesen dem italienischen Staat, der das Erbe fortführt. Inzwischen sind die Tulpenwochen der Villa Taranto in der zweiten Aprilhälfte eine Institution. Rund 80 000 Blumenzwiebeln treiben Stängel, Blätter und Kelche aus. Im Tulpenlabyrinth, wo mehr als 70 Variantenblühen, lassen sich die seltene schwarze Tulpe „Queen of night“ und die „Giant Orange Sunset“ bewundern.

Die Inselblüten mit nostalgischer Vergangenheit
Zu den Hauptattraktionen des Lago Maggiore gehören die Borromäischen Inseln, fünf winzige Inseln, die einflussreiche Adelsfamilie Borromeo für sich reklamierte. Zu den schönsten Inseln zählt die Isola Bella mit ihrem zauberhaften Barockgarten. Das terrassenförmig angelegte Areal ist eine Komposition aus Statuen, Brunnen und Wasserspielen, sorgsam gestutztem Grün und einer unüberschaubaren Blumenvielfalt. „Wir können es kaum erwarten, unseren Gästen wieder die blühende Pracht zu präsentieren. Es ist alles bereit“, sagt Raffaella Martinelli von der Vereinigung Terre Borromeo. Das Kleinod lässt sich ebenso ganz privat erleben – romantisch zu zweit, mit Freunden oder Familie. Nach einer individuellen Führung durch den Borromeo- Palast kann der Sonnenuntergang beim Aperitif im fast menschenleeren Barockgarten mit Blick auf den See auf sich wirken lassen.

Giardini-Borromeo1-©-Roberto-Maggioni
Giardini-Borromeo1-©-Roberto-Maggioni

Mediterrane Flora und Fauna – mitten in der Schweiz
Dank des besonderen Mikroklimas in diesem Teil des Lago Maggiore hat sich auch auf der benachbarten Isola Madre ein Paradies auf Erden gestalten lassen. Unzählige Palmen und Kakteen gedeihen. Ebenso unterschiedlichste Protea-Arten und andere florale Raritäten aus fernen Gefilden. Weisse Pfauen stolzieren durch die kunstvoll arrangierte Parklandschaft. Auch für die Isola Madre werden Besuche ausserhalb der regulären Öffnungszeiten angeboten. Auf einem Hügel hoch über dem Südufer des Sees thront Rocca d’Angera, die Burg der Visconti, die ebenfalls in den Besitz der Borromeo gelangte. Im Inneren beeindruckt sie mit farbgewaltigen mittelalterlichen Fresken. Der Garten drumherum schickt Besucher auf eine botanische Zeitreise. Küchen- und Heilkräuter sowie alte Rosensorten schmeicheln Augen und Nase auf ungewohnte Weise.
Zwischen den schmucken Park- und Gartenlandschaften und der unberührten Natur einsamer Berg- und Tallandschaften liegen wenige Kilometer. Im Nordwesten des Lago Maggiore erstreckt sich das Ossola-Tal mit seinen Nebentälern und dem Nationalpark Val Grande, dem grössten Wildnisgebiet des Alpenraums. Almwirtschaft wurde hier schon vor Jahrzehnen aufgegeben und die Gegend wurde für den Tourismus nie erschlossen.

Sacha Gähwiler

www.derlagomaggiore.de